Altlasten aus der Teerverarbeitung

Rositz

Der Ort Rositz steht für eine der komplexesten Altlasten Thüringens. Der seit 1916 genutzte Standort der Deutsche Erdöl AG im Altenburger Land, hat eine Gesamtgröße von circa 50 Hektar. Bis 1990 wurden hier rund 17,5 Millionen Tonnen Braunkohlenschwelteer, circa 9,23 Millionen Tonnen Erdöl sowie 620.000 Tonnen sonstige Rohstoffe, darunter 210.000 Tonnen Schwefelsäure, Natron- und Kalilauge in entsprechenden Anlagen vorwiegend zu Kraftstoffen, Leicht-, Mittel-, Heiz- und Teerölen, Elektrodenkoksen, Paraffinen und Bitumen verarbeitet und gelagert.

Infolge kam es im und um das Werk zu erheblichen Umweltbelastungen. Auch die massive Bombardierung des Werkes im letzten Krieg hatte zur Verschmutzung der Luft, des Bodens, des Grundwassers sowie des Umfeldes geführt – unter anderem auch durch großflächig ausgelaufene Ölprodukte. Außerdem brachte die Bombardierung eine erhebliche Kampfmittelbelastung mit sich, sodass Bombenfunde auch heute noch wahrscheinlich sind.

Schäden aus unsachgemäßer Deponierung

Die teils flüssigen, pastösen und festen Abprodukte des Werkes wurden nach Schließung des Werks größtenteils in einem ehemaligen Braunkohltagebau ohne jegliche Grundabdichtung verbracht. Hier bildete sich der zwischenzeitlich sanierte, und ehemals zwei Hektar große und circa 20 Meter tiefe Teersee „Neue Sorge“ an der Fichtenhainichener Straße gegenüber dem Werksgelände. Aber auch auf der sich ebenfalls gegenüber dem Werksgelände jenseits der vorbeiführenden Eisenbahnstrecke Altenburg-Meuselwitz befindenden Deponie „Aschehalde Fichtenhainichen“ wurden neben Ascherückständen aus dem standorteigenen Kraftwerk und weiteren Abfällen auch Produktabfälle aus Teerrückständen verkippt, wodurch sich auch hier kleinere Seen bildeten, die in unterschiedlicher Weise verschmutzt sind.

Fläche
0 Hektar
Teersee
0 Hektar

Besondere Herausforderungen

Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG) beauftragte für das Großprojekt Sakosta mit dem Projektmanagement und -controlling für die Altlastensanierungsmaßnahmen. Diese umfassten die Sanierung und Erschließung Werksgelände des ehemaligen Teerverarbeitungswerkes, der Deponie Teersee „Neue Sorge“ und der Aschehalde Fichtenhainichen. Der Auftrag beinhaltete ebenfalls die Grundwasser- und Ölphasensanierung. Besondere Herausforderungen im Unterschied zu herkömmlichen Projektsteuerungsleistungen ergaben sich aus der Einstufung des Standortes als Altlastengroßprojekt. Diese machte besondere Fähigkeiten und besonderen Aufwand im komplexen Bereich der Finanzierung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen in enger Abstimmung mit der refinanzierenden Stelle notwendig.

Ort

Ehemaliges Teerverarbeitungswerk

04617 Rositz

Leistungsfelder

  • Projektsteuerung Altlastensanierung für das Großprojekt
  • Projektkostenkontrolle
  • Qualitätsmanagement
  • Erstellung Maßnahmenkatalog
  • Erstellung von Ablaufplänen
  • Koordination von Genehmigungsverfahren
  • Behördenmanagement
  • Vorbereitung von und Unterstützung bei Vergabeverfahren
  • Begleitung von Abnahmen
  • Projektdokumentation
  • Grundwasser- und Ölphasensanierung

Schon gewusst?

Thüringen wird noch Jahre mit Altlasten aus Zeiten der DDR zu kämpfen haben. Seit 2014 sind rund 80 Flächen saniert worden. Aktuell sind im gesamten Bundesland jedoch circa weitere 790 Flächen bekannt, von denen durch Altlasten Umweltgefahren ausgehen.

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